Original-Brief von Marieluise Fleißer an Ria Hans nun in Ingolstadt

von Andreas Betz

Die Marieluise-Fleißer-Gesellschaft hat zusammen mit dem Fleißer-Archiv Ingolstadt
einen Original-Brief von Marieluise Fleißer käuflich erworben. Der Brief stammt vom 03.11.1967 und ist an Ria Hans adressiert, die zu der Zeit Redakteurin und Kritikerin beim Bayerischen Rundfunk in München war. Mit ihr stand die Ingolstädter Autorin in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder im regen Austausch.

Der kurze Brief vom 03.11.1967 war bisher unbekannt und gibt aufschlussreiche Einblicke in das Lebens- und Arbeitsumfeld der Fleißer. Insbesondere erscheint es interessant, dass Ria Hans gerne Fleißers „unmittelbare Brechterinnerungen“ lesen möchte, die für Radio Zürich geschrieben und später unter dem Titel Frühe Begegnung veröffentlicht wurden (vgl. GW Bd. 2, S. 287-308). Fleißer wurde damals immer wieder angefragt, zum frühen Brecht zu lesen, auch aus Avantgarde. Als lokales Ereignis aus Ingolstadt meldet sie in dem Brief den unerwarteten Tod von Norbert Mayer, dem Chefredakteur des Donau-Kurier, „ein schwerer Schlag für die Zeitung“.

Ein interessantes Interview von Ria Hans mit Marieluise Fleißer ist übrigens im Raum „Die Sprache“ im Fleißer-Haus zu erleben.

Schlaglichter und Schlagschatten – neue Sonderausstellung im Fleißer-Haus bis zum 9. Juni 2024

Seit dem 14. Mai 2023 ist eine neue Sonderausstellung im 2. Stock des Fleißer-Hauses zu sehen. Die Ausstellung beleuchtet Höhen und Tiefen im Leben und Arbeiten der Ingolstädter Schriftstellerin. Über fünf Dekaden hinweg, von 1923 bis 1973, werden besonders prägende Ereignisse in den Blick genommen: der frühe Erfolg, Krisenerfahrungen, das späte Comeback – auch vor dem Hintergrund wichtiger zeitgeschichtlicher Ereignisse in ihrer Heimatstadt und weltweit.

Ausführlicher berichteten bereits der Kulturkanal Ingolstadt und tv-ingolstadt.

Genauere Informationen zu den Öffnungszeiten etc. finden Sie im Flyer des Zentrum Stadtgeschichte.